Der Notstand

„Frank, wie sehen die neusten Zahlen aus?“
„Meinst du die Arbeitslosen?“
„Hör bloß mit denen auf! Ich meine die Umfragen.“
„Beschissen, Gerhard, beschissen. Für Bayern kann es nicht schlimmer sein.“
„Frank, wenn ich an die Wahlen im nächsten Jahr denke...“
„Das Einzige was uns retten kann, ist die große Koalition. Aber du hast dich ja leider gerade mit Joschka wieder ins Bett gelegt.“
„Das schon, aber ich habe mit Künast‘ Staatssekretär Thalheim einen Wecker installiert. Du, die Künast ärgert sich maßlos.“
„Gerhard, das reicht nicht. Du mußt die Grünen ins Mark treffen und zwar jetzt.“
„Was schlägst du vor? Soll ich das Dosenpfand stoppen?“
„Das wäre schon ein Zeichen, aber dazu ist es zu spät. Du klaust dem Trittin die Windmühlen. Dann sind wir sie los.“
„Meinst du, daß die Union mitmacht?“
„Ja natürlich. Es herrscht ein nationaler Notstand. Die können sich gar nicht verweigern.“
„Dann wird die Merkel Außenministerin.“
„Besser kann es gar nicht kommen. Die Leute vergleichen sie dann mit Joschka.“
„Ja, das ginge. Aber ich habe Joschka mein Wort gegeben.“
„Gerhard, dein Wort, was ist das schon?“
„Ja, ich muß es leider brechen, wegen des nationalen Notstands.“
„Natürlich Gerhard. Komm, üb die Rede schon mal.“
„Liebe Landsleute, der Notstand ist über unser Land gekommen..“
„Nein Gerhard, so geht das nicht.“
„Warum nicht?“
„Wegen der Assoziation.“
„Welche?“
„Der Schröder ist über unser Land gekommen.“
 

copyright: ach-satire.de 16.09.03

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